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Sony erwägt Kooperation mit LG Display

Sony erwägt Kooperation mit LG Display

Wie „The Korea Times“ berichtet, denkt Sony laut über die Beendigung der gemeinsamen und kostenintensiven Panel-Produktion mit dem Mitbewerber Samsung und über den Ausstieg aus dem Gemeinschaftsunternehmen S-LCD nach. Stattdessen orientiere sich der japanische Elektronikriese in Richtung einer Partnerschaft mit LG Display, hinter Samsung die Nummer 2 bei der Herstellung großer LCD-Panels. LG Display soll dank modernstem Produktions-niveau auch verhältnismäßig günstige OLED-Panels herstellen können. Bereits auf der IFA 2008 zeigte Sony den ersten serienreifen OLED-Fernseher, der zum Preis von 4.000 Euro bei lediglich 11 Zoll Bilddiagonale alles andere als massenkompatibel war. Ein in diesem Jahr für die Filmproduktion konzipierter OLED-Studiomonitor mit 24 Zoll schlug sogar mit 30.000 Dollar zu Buche.

Da LG wegen des bislang defizitären OLED-Display-Verkaufs ebenfalls Interesse an einem Joint Venture mit Sony hat, würde dies zu einer Win-Win-Situation führen. Zum LG Display-Kundenstamm im LCD-Panel-Bereich zählen LG Electronics, Philips, Toshiba und diverse Hersteller aus China. Von Juli bis September 2011 orderte Sony bei LG Display schon rund 700.000 Panels, eine Verdoppelung gegenüber dem vorhergehenden Quartal, bei dem bereits 6,8 Prozent des Sony-Panel-Bedarfs von LG Display gedeckt wurde. Unbestätigten Berichten zufolge wird sich der Anteil bis zum Jahresende auf 10 Prozent erhöhen. Umgekehrt verläuft der Trend beim Anteil an Panels von Samsung, der im zweiten Quartal 2011 von 64,6 auf 55,1 Prozent zurückging. Aus gut informierten Kreisen ist zu hören, dass Sony den Outsourcing-Anteil dringend erhöhen muss, um Kosten einzusparen, die auch durch die permanente Aufwertung der japanischen Währung aus dem Ruder laufen. Folgerichtig erwarten Analysten, angesichts der unter Druck geratenen Geschäfts-beziehung mit Samsung, in Kürze einen Deal mit LG Display.

LG hat sich mit der Ankündigung von 55 Zoll OLED-Fernsehern für das Jahresende 2012 mächtig weit aus dem Fenster gelehnt, denn Experten bezweifeln, ob die Produktion derart großer OLED-Displays in dieser kurzen Zeitspanne tatsächlich zu realisieren ist. Als Indiz dagegen wird gewertet, dass die gesamte Branche seit dem Anfang der 1990er Jahre vergeblich auf den großen Durchbruch der ehemals als revolutionär gepriesenen Display-Technik wartet. Obwohl man konstatieren muss, dass AMOLEDs zunehmend Einzug in Tablet-PCs, Smartphones und Autokonsolen hält, ist ein solcher Trend der ansatzweisen Marktreife bei großen Panels noch Jahre entfernt.

Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Die Produktion von OLED-Fernseher verursacht einen hohen Ausschuss, treibt daher die Kosten in die Höhe und schürt, trotz der herausragend guten Bildqualität, große Zweifel, ob sich anfangs genügend Kunden finden, die bereit sind, für die neue Technik, gemessen am derzeitigen Preisniveau, ein Vielfaches auszugeben.

Indes hat Weltmarktführer Samsung den Kampf angenommen und seine OLED-Entwicklungsarbeit intensiviert. Obwohl bisher in allen Entwicklungs-stufen lediglich OLED-Prototypen präsentiert wurden, soll zur Demonstration der eigenen Leistungsfähigkeit auf der CES 2012 in Las Vegas ebenfalls ein OLED-TV mit einer Bildschirmdiagonale von 55 Zoll vorgestellt werden.

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