Wer heute einen Fernseher kauft, der kauft auch ein Werbeversprechen. Jeder Hersteller setzt heute Computertechnik zur Bildverbesserung ein. Jede hat einen anderen, geschützten Namen. Und jeder Hersteller verspricht natürlich, dass die eigene Technologie am besten ist. Vergleiche werden damit praktisch unmöglich. Schon die Entscheidung zwischen Bravia Engine 2 und Bravia Engine 3 (Tipp: 3 ist besser), geschweige denn zwischen Sonys Bildverbesserung und etwa der Hyper Real Engine von Samsung dürfte die meisten Kunden überfordern. Und die Sache ist auch nicht ganz einfach. Die Technologien verfolgen unterschiedliche Ziele, besitzen individuelle Stärken und werden alle laufend weiterentwickelt.
Wie entsteht ein gutes Bild?
Die Erfahrung ist sehr gängig: Man kauft sich einen teuren Fernseher, schließt ihn an, und ist ernüchtert. Die möglichen Ursachen dafür sind sehr vielfältig. Wir erklären kurz die entscheidenden Aspekte für Bildqualität. So stellen wir hoffentlich sicher, dass niemand die Bildverbesserer überschätzt. Denn mehr als ein Baustein ist die Technologie nie.
Gutes Quellmaterial spielt die Hauptrolle. Video sollte möglichst in HD-Auflösung vorliegen und idealer Weise über den HDMI-Port kommen. Selbst unter verschiedenen Blu-rays gibt es erhebliche Qualitätsunterschiede, was Schärfe, Kontrast und Farbbrillanz betrifft. Und Ruckeln ist ein Thema für sich. Wer Angst davor hat, liest in unserem Hertz-Ratgeber weiter.
Wenn nun aber der Fernseher gut eingestellt, und das Bildmaterial nicht besser zu haben ist, dann rückt die Frage in den Mittelpunkt, was Bildverbesserer konkret leisten — und was Zuschauer davon zuletzt gesehen haben. Die Schwerpunkte mögen jeweils anders liegen. Aber fast immer geht es darum, dass Farben stärker gesättigt und brillanter scheinen sollen, der Kontrast erhöht wird und trotzdem feine Farb- und Grauabstufungen erkennbar bleiben. Wird ein Bild aus niedrigen Auflösungen hochskaliert, beginnt ein ganz neuer Kampf gegen grobe Raster und Artefakte.
Samsung: 3D Hyper Real Engine
Auch in der Praxis kann sich die Hyper Real Engine durchaus sehen lassen. Bei großen Bildschirmdiagonalen und Inhalten in Standardauflösung leidet die Bildqualität deutlich, das sogenannte Upscaling gehört also nicht zu den Stärken. Farbbrillanz und Kontrast gelten dagegen als gut.
Sony: Bravia Engine 3
Philips: Perfect Pixel HD Engine
In der Praxis werden vor allem Schärfe und Kontrast der Philips-Fernseher häufig gelobt. In puncto Farbbrillanz und Natürlichkeit hat Philips durchaus auch Kritiker.
LG: XD Dual Engine
Sharp: Quattron und UV²A statt “Bildverbesserung”
Aktuelle Topmodelle von Sharp schneiden durchaus gut ab, auch der Bildprozessor soll bei der Hochskalierung sauber arbeiten. Mitunter wurde kritisiert, die Farbdarstellung sei ab Werk nicht gut — nach sorgfältiger Feineinstellung aber sehr wohl.
Panasonic: V-real PRO 5
V-real Pro 5 scheint nicht nur ein Marketingversprechen zu sein — aktuelle Modelle von Panasonic werden im Bezug auf die Bildqualität immer wieder gelobt. Nicht nur Plasmas, bei denen Panasonic sowieso einen guten Ruf besitzt, haben in Tests der letzten Zeit stark abgeschnitten.
Toshiba: Meta Brain
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Vom Start weg, ohne große Einstellungsarbeit sollen aktuelle Toshiba-Modelle mit natürlichen Farben, hohem Kontrast und guten Schwarzwerten überzeugen.
Selber schauen
Lösungen zur Bildverbesserung haben einen klaren Vorteil: Anders als viele Vor- und Nachteile aktueller Fernseher lassen sie sich einfach testen und vergleichen. Wer ein gutes Auge für Farben hat, sollte womöglich eher auf gute Kalibrierungsoptionen achten. Wer aber auch mal Fernsehen in Standard-Auflösung schaut, allergisch auf Artefakte reagiert oder sich über vermatschte Grauabstufungen ärgert, dem sei ein persönlicher Test der Technologien dringend empfohlen. Einfach in den Fachhandel gehen, und die Bildverbesserer aus- und einschalten lassen!