HDTV per Satellit empfangen

HDTV per Satellit empfangen

Für bestehende Satellitennutzer ist die Sachlage am einfachsten. Hier funktionieren auch die bestehende Satellitenschüssel und digitalfähige LNBs noch. Muss die Grundausrüstung neu gekauft werden, funktioniert dieser Teil genau so, wie früher auch schon.

HD-geeignete Receiver müssen DVB-S2 für Satellitenempfang beherrschen. Aber das reicht nicht ganz. Zwingend muss der Receiver MPEG4/H.264 unterstützen — so heißt das Format, in dem HDTV ausgestrahlt wird; DVB-S2-Tuner tun das aber fast immer. Ebenfalls sollte ein Neugerät eine CI-Plus-Schnittstelle besitzen, ohne die ein großer Teil des Sendeangebots nicht entschlüsselt werden kann — unten mehr dazu.

Viel Verwirrung: Die Sender und die Verschlüsselung

Eines muss man den GEZ-Gebühren lassen — sie machen den Empfang von öffentlich-rechtlichem Fernsehen in HD-Auflösung wunderbar einfach. Ist der Satelliten-Digitalreceiver HD-fähig, kommen ARD, ZDF und Arte auch in HD-Auflösung auf die Mattscheibe.

Mit den privaten Fernsehsendern wie RTL, VOX, ProSieben und Sat.1 ist die Sache komplizierter. Für den Satellitenempfang braucht man eine CI-Plus-Schnittstelle am Fernseher oder am Receiver, in die ein CI-Plus-Modul gesteckt wird, in das wiederum eine HD-Plus-Karte gesteckt wird. HD+ ist der Name der offiziellen Plattform, mit der die Privaten per Satellit verschlüsselt werden. Das Modul wird zusammen mit der Karte offiziell für 79 € verkauft. Nach einem Jahr Zuschauen werden pro Jahr weitere 50 € als Gebühr fällig. Uneingeschränkt aufnehmen, Vor- und Zurückspulen  darf man mit HD+ verschlüsseltes Fernsehen nicht. HD+ dient also vor allem zur Einschränkung der Nutzung. Ist das fair? Das ist Ansichtssache. Ob man für hochauflösendes Fernsehen mit Werbeeinblendungen Geld bezahlen will, oder nicht, muss jeder Kunde mit sich selbst ausmachen.

Privatfernsehen ohne Werbeeinblendungen gibt‘s natürlich auch. Wer an Onlinevideotheken denkt, der kann ja mal bei unserem Artikel zu Internet-TV vorbeischauen. Jetzt aber denken wir an klassisches Pay TV, also Sky, ehemals Premiere. Für Fußballfans haben wir dazu übrigens einen besonderen Bundesliga-Ratgeber. Pay TV kostet zusätzliches Geld, ist aber werbefrei und bietet viele exklusive Inhalte. Auch hier darf es nicht jeder Receiver sein. Ganz einfach ist es, wenn der gekaufte Receiver das „geeignet für Sky/ Premiere“-Logo hat. Dann kann man die von Sky zugeschickte Smartcard einstecken, fertig.

Ein schlechter Witz ist freilich, dass immer noch keine Receiver gleichzeitig für HD+ und Sky zertifiziert sind. Es kann also durchaus sein, dass ein Receiver für Privatfernseher per HD+, ein weiterer für Sky benötigt wird. Aufmerksame Leser ahnen das Problem: Man braucht zwei verschiedene Smartcards, um alle Programme zu sehen, eine für Sky und eine für die Privaten mit HD+. Selbst zwei geeignete Schnittstellen garantieren nicht, dass Sky und HD+ am selben Gerät funktionieren. Welche Geräte das können, erkennt man nicht an der Verpackung. Sicher geht man aktuell nur mit dem umständlichen Blick in Kompatibilitätslisten bei Sky und HD Plus.

HDTV empfangen — aber wie? Empfangswege, Sender und Sonderwege

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